Einladung zu www.deutschlandbetetgemeinsam.de
Deutschlandweites Gebet am Mittwoch, 8. April 2020, 17 Uhr.
Ich bin dabei, mach mit und lade andere ein.
Building Mavuno Berlin
Einladung zu www.deutschlandbetetgemeinsam.de
Deutschlandweites Gebet am Mittwoch, 8. April 2020, 17 Uhr.
Ich bin dabei, mach mit und lade andere ein.
“Och nö.” ist wohl der Satz, den ich in den letzten beiden Tagen am häufigsten gehört habe. Wenn drei Kinder gleichzeitig im Stimmungstief sind, dann braucht man Nerven aus Drahtseile und einen Plan raus aus dem Tief.
“Kinder, wir machen heute eine Fahrradtour.”
“Och nö, ich will hier bleiben.”
Alles klar,…. wir sind ja gerade echt wenig zu Hause 😉
In diesen Tagen bin ich einmal mehr der “Tourguide” durch unseren Alltag, ich sorge dafür, dass wir ein Mindestmaß an Struktur am Tag haben und ich entscheide auch darüber, was uns gut tut. Und das ist jetzt alle Mann raus.
Wie erwartet, kaum auf den Rädern, geht es uns allen besser. Wir leben schon seit 7 Jahren in dem Stadtteil, aber heute haben wir Ecken durchfahren, da waren wir noch nie. Mein Jüngster sitzt hinter mir und möchte gern bei jedem Spielplatz anhalten – und wir kommen an vielen vorbei. Das sind die Momente, wo mein Herz schmerzt, wie soll ein noch nicht mal dreijährigen erklären, dass das für seine Gesundheit gefährlich sein könnte.
Nachdem wir die Grenze zu Brandenburg passiert haben, machen wir eine Pause. Auf einer Bank. Das dürfen wir wieder seit dem Wochenende. In großem Abstand sitzt ein Mann auf einer anderen Bank. Es ist nicht viel los. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass jede Person, die man unterwegs trifft, ein “Unreiner” ist, dem man nicht zu nahe kommen darf. Es ist surreal, das man rausfährt um mal “Freiheit” zu schnuppern, und trotzdem muss man überall aufpassen, dass man nix anfasst oder falsch macht. Wenig später kommt ein Radfahrer um die Ecke gebogen und ruft mit humorvollem Unterton, während er an uns vorbeifährt: “Achtung, Virenschleudern.”
Wir lachen alle, und ich finde es echt gut, dass es in diesen Zeiten humorvolle Momente und Menschen gibt. Trotzdem ist es krass, dass jeder Mensch, dem man gerade begegnet, eine potentielle Gefahr ist. Und umgedreht ja auch – ich könnte andere anstecken.
Wie wird das den öffentlichen Umgang miteinander weiter prägen? Werden wir immer etwas skeptisch bleiben und Abstand halten?
Mir macht das (noch) nichts aus, ich bekomme meine Portion Nähe und Körperkontakt immer noch jeden Tag im Übermaß. Ich muss sogar Mama-Kuschel-Zeiten für jedes Kind reservieren und einplanen.
Gut getan hat uns die Tour trotzdem. Das “och nö” hörte ich danach fast nicht mehr.
Vor wenigen Tagen habe ich einem befreundeten Journalisten um seine Meinung gebeten in Bezug auf die vielen extrem unterschiedlichen Meinungen von Experten, was den öffentlichen Umgang mit dem Corona-Virus betrifft.
Da ich diesen Mann gut kenne und seine Meinung sehr schätze, gebe ich nun hier mit seinem Einverständnis sein Mail wieder, in der Hoffnung, dass es den einen oder anderen bei der eigenen Meinungsfindung weiter hilft.
Hier kommt das Mail:
Liebe Nancy,
ein paar Überlegungen zu Deinen Fragen: Zugegeben, auch nach meiner Einschätzung gibt es ganz sicher Übertreibungen in Zusammenhang mit dem Virus – nicht zuletzt in den Medien. Auch teile ich die Meinung, dass Skeptiker in Presse, Funk und Fernsehen unterrepräsentiert sind. Man findet sie vor allem im Internet – dort allerdings meist auf Seiten, die tendenziell zu Verschwörungstheorien neigen. Wobei offen ist, ob die Skeptiker (unter ihnen sind ja durchaus angesehene Virologen) sich dort veröffentlicht sehen wollen, oder ob die Betreiber dieser oftmals dubiosen Homepages begierig alles aufsaugen, was ihre Anti-Mainstream-Thesen stützt, ebenso die Mär von der Lügenpresse.
Und nun mein großes „Aber“:
Niemals seit dem zweiten Weltkrieg hat es in der westlichen bzw. hochindustrialisierten Welt in Friedenszeiten so viele Todesopfer in solch kurzer Zeit mit einer (Haupt-)Todesursache gegeben: Mit Stand heute Abend zusammen über 20.000 Tote in Italien und Spanien, über eintausend Tote in New York City binnen weniger Tage – um nur zwei Beispiele zu nennen. Diese Opfer sind allesamt (bzw. ganz sicher fast alle) am Virus bzw. an der daraus resultierenden Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Daher bin ich der festen Überzeugung: Hier ist keine Panikmache am Werk, die Gefahr ist gegeben, das Virus bzw. die Pandemie ist hochgefährlich.
Und wir stehen erst am Anfang: In Afrika geht es langsam los, ebenso in Indien mit seiner Bevölkerung von allein über einer Milliarde Menschen. Und welch Horror, wenn das Virus buchstäblich durch die riesigen Flüchtlingslager fegen wird. Dort sind alle schutzlos…
Das Tempo des Virus ist atemberaubend: Am 1. März hatten die USA laut Johns-Hopkins-Universiät in Baltimore (derzeit weltweit der “Goldstandard” für diese Zahlen) 74 Infizierte (vierundsiebzig!), nun, am 1. April, sind es über 190.000 (und wer weiß, wie hoch die Dunkelziffer ist!?). Und dies in einem der reichsten Länder der Welt, das – bei allen bekannten Defiziten – ein Gesundheitssystem hat, das denjenigen in der Dritten Welt sicher weit überlegen ist.
Kritiker bzw. Skeptiker werfen gerne ein: Viele Opfer seien nicht an Corona gestorben bzw. „nicht nur“ an Corona, sondern an der Kombination aus (meist altersbedingten) Vorerkrankungen und dem Virus, das dann den Tod beschleunigt habe. Da heißt es dann schnell: „Ganz normale Grippe-Epidemie“…
Diese Argumentation mit den nicht monokausalen Todesfällen mag in vielen Fällen ja zutreffen, aber ich halte sie für hoch gefährlich, weil sie meist instrumentalisiert wird und dann ganz schnell inhuman (und, da wirst Du mir recht geben: zutiefst unchristlich) ist: Denn flugs sagen Skeptiker in diesem Zusammenhang sehr häufig, „die wären doch sowieso bald gestorben, die meisten Opfer sind eh hochbetagt…“ etc. pp. – Solch eine Sichtweise ist m.E. absolut inakzeptabel.
Akzeptabel – weil tatsächlich alternativlos – ist nur die sog. Triage, wenn also Ärzte zu wenig Beatmungsgeräte für zu viele Patienten haben – und dann auswählen müssen, wer überleben soll und wer nicht. Allein, dass es in Friedenszeiten zu dieser schrecklichen Herausforderung für Mediziner kommt, zeigt (s.o.) die Dramatik dieser historisch einmaligen Situation, also die Bedrohung durch das Virus.
Typischerweise kommen im Zusammenhang mit der Skepsis reflexartig die üblichen Vorwürfe (meist von ganz weit rechts im politischen Spektrum), wonach „dunkle Mächte“ uns regieren, drangsalieren, betrügen, manipulieren usw. Gerne genannt werden da die Politik (Abbau der demokratischen Grundrechte, Hinwendung zur Diktatur) oder die Wirtschaft (die Pharma-Industrie will Geld verdienen, irgendein Land hat das Virus „gezüchtet“, um die Weltherrschaft an sich zu reißen) – das alles finde ich ehrlich gesagt absolut unglaubwürdig und furchtbar billig.
Die Politik macht sicher viele Fehler (alles nur Menschen…), die (kapitalistische) Wirtschaft sucht stets und oftmals rücksichtslos ihren materiellen Vorteil – aber was über diese Grundannahmen hinausreicht, halte ich für Blödsinn, den Verschwörungstheoretiker sich ausdenken. (Interessant, und offenbar keine Verschwörungstheorie: Es gibt Vermutungen – und da ist immerhin unser Außenministerium die Quelle – das von Moskau gelenkte Leute ganz gezielt die westliche Welt via Internet auch im Fall von Corona mit Falschmeldungen zu verunsichern suchen, um hier Panik zu schüren bzw. die Verunsicherung der Bevölkerung zu steigern.)
Abschließend noch einmal zurück zu meiner Zunft: Ich vermute sehr stark (ohne es 100-prozentig zu wissen), dass die Medien die Skeptiker vor allem deswegen wenig zu Wort kommen lassen, weil deren (Außenseiter-)Thesen viele Menschen ganz schnell dazu verführen würden, die Warnungen der allermeisten Experten – und damit verbunden die Zwangsmaßnahmen der Politik, sprich die Einschränkungen unserer Freiheit etc. – nicht ernst zu nehmen.
Das kann man eine „freiwillige Beschneidung“ der Meinungsfreiheit auf dem Wege der Selbstzensur nennen, aber es geschieht (falls meine Vermutung denn zutrifft) sozusagen aus übergeordnetem Interesse – sprich: dem Schutz der Bevölkerung. Und daher halte ich es auch für legitim.
Dazu ein Beispiel: Unsere Politiker haben spät, aber glücklicherweise nicht zu spät gehandelt – anders die amerikanische Heimsuchung namens Donald Trump: Der hat das Thema über Wochen und bis vor wenigen Tagen klein geredet, hat sich sogar über die vermeintliche Corona-Hysterie in der „alten Welt“ lustig gemacht, was bei den allermeisten seiner Landsleute gut ankam, und von der US-Presse 1:1 so wiedergegeben wurde. Nun rollt der Corona-Tsunami über die USA hinweg. (…)
Viele liebe Grüße an Dich und deine Männer
von
M.
Theoretisch war heute der letzte Schultag. Praktisch steht noch so einiges auf dem Hausaufgabenplan, zumindest beim Ältesten. Die entspannten Fächer haben wir uns für den Schluss aufgehoben – Kunst z.B. Denn das macht tatsächlich auch Spaß, und die anderen Jungs machen gern mit.
Was ich fast noch schöner finde – die Entschleunigung ist auch bei meinem Wirbelwind-Kind angekommen. Er sitzt von dem Fenster und beobachtet Vögel mit Fernglas und Kamera. Heute hatten wir Stare zu Besuch, aber da wir schon seit langem ganzjährig Vögel füttern, haben wir ständig viele gefiederte Gäste zu Besuch. Buntspechte, Meisen, Gartenbaumläufer …. ich habe schon einiges gelernt. Leider habe ich sie noch nicht so vor die Linse bekommen, dass ich sie hier zeigen könnte.
Und wir haben ein neues Experiment ausprobiert, was in unserer Pfadfindergruppe uns empfohlen wurde:
Wir füllten in ein mittelgroßes Glas abwechselnd Sand und Komposterde. Dieses Glas soll nun Regenwürmer beherbergen, die wir später suchten. Unsere Suche war ein kleines Abenteuer, denn wiedererwartend fanden wir im Komposthaufen nix. Dafür entdeckten wir zwischen Steinen eine Mini-WG: eine kleine Nacktschnecke hat es sich mit ein paar Asseln in einer Nussschale gemütlich gemacht. Noch toleriere ich Nacktschnecken, aber eigentlich sind sie in meinem Garten erklärte Feinde. Endlich finden wir dann auch einen Regenwurm, der natürlich ins Glas umziehen muss. Noch ein bisschen Futter – in dem Fall Apfelschäler – rein, ihm soll es ja gut gehen. Und dann kühl stellen.
Und jetzt ein paar Tage warten. Keine Ahnung, was uns da bald blüht. Auf jeden Fall ist der Wurm drin. 😉
Mindestens genauso gespannt bin ich, wann unserer heimlich zugezogener Dauergast seine ersten Lebenszeichen von sich gibt. In einer Erdkuhle unter einen unserer vielen Holzstapel hat sich ein Igel sein Winterquartier gesucht. Ich bin total happy, dass er sich bei uns wohl fühlt und bald wird die Zeit kommen, wo er die vielen Schnecken in meinem Garten fressen darf.
Manchmal gibt es mitten in der Routine kleine Highlights, die beim näheren Hinsehen richtige Meilensteine sind. Zumindest für uns als Familie, besonders für mich als Mutter. Heute war so ein Tag.
Meilenstein 1:
Unser Jüngster hat den ganzen Tag ohne Windel und ohne nasse Unterhose geschafft. Damit werden wir demnächst zum windelfreien Haushalt zurückkehren.
Wir sind bei dem Thema bei den großen sehr entspannt gewesen. Bei beiden hat uns der Sommer sehr geholfen. Eine Woche “unten ohne” im Garten – und das Thema war durch. Unser Kleiner wollte schon im Winter gern ohne Windel und auch ohne Strumpfhose und überhaupt ohne Hose sein. Leider ist unser Haus dafür zu kühl, darum habe ich ihn immer wieder vertröstet. Jetzt wollte er – abgeguckt von den großen Brüdern – Schlüpfer (kennt ihr das Wort noch? 😉 ) anziehen. Und bis zum abendlichen Waschen blieb seine Unterhose trocken und sauber. Ich konnte ihm die Freude und Stolz darüber deutlich ansehen.
Meilenstein 2:
Kennt ihr das: der eine sagt oder tut was – und du weißt genau, wie der andere reagieren wird? Diese absehbaren Interaktionsmuster unter Geschwistern… ein leidliches Thema. Auch für uns. Das kann echt nerven. Besonders wenn man den ganzen Tag zusammen ist.
Ich suche immer noch Wege, wie gerade meine beiden älteren Söhne diesen Kreislauf durchbrechen können. Heute haben wir es geschafft. Zumindest einmal. Der eine provoziert, der andere ist beleidigt und eingeschnappt…. ihr kennt das, oder?
Uns ist als Familie wichtig, dass, wenn wir einen anderen verletzen, uns auch entschuldigen. Naja, das geht nicht immer so ganz freiwillig. Und dann muss ja auch die Bitte um Entschuldigung angenommen werden. Auch nicht immer so leicht.
Ich wollte auf diese Weise einen Zwist zwischen beiden Jungs klären, spürte aber deutlich, dass sie in dem Moment nicht wollten. Ich überlies ihnen den Zeitpunkt – ich muss ja nicht dabei sein.
Zufällig kam ich dazu, wie der eine dem anderen die Hand reichte und sich entschuldigte. Das war ein echter Mama-ist-gerührt-Moment. Und ich erlebte auch im selben Augenblick bei beiden Kindern eine Veränderung in ihrer Einstellung zu einander. Davon wünsche ich mir noch viel mehr.
Meilenstein 3:
Ich hatte heute “Ausgang”. Mittwochs ist bei uns nachmittags Papa-Zeit. Das heißt, Daniel arbeitet nicht, dafür darf ich nachmittags arbeiten. Diesmal nutzt ich die Zeit für eine kurze Flucht von zu Hause. Das ist in diesen Zeiten für mich echter Luxus. (Ich habe unser Haus zuletzt am Samstagmorgen zum Einkaufen verlassen). Ich bin zu einer meiner Lieblingsplätze gefahren und fand es richtig toll, das dieser Ort so menschenleer war. Für 1,5 Stunden einfach nur mal Mensch sein….
Eine Einladung und Zusage für dich heute: „Wer auf ihn blickt, wird strahlen; sein Vertrauen wird niemals enttäuscht.“ Psalm 34,6
Krisen und Herausforderungen machen etwas mit deiner Beziehung zu Gott. Und ebenso beeinflusst eine Beziehung zu Gott, dein Glauben, wie du mit Krisen umgehst.
Gott ist da. Er zeigt sich. In 2.Mose 3,14 stellt er sich Mose vor mit den Worten:
“Ich werde sein, der ich sein werde.”
Die Bibel, 2. Mose 3,14 (NeÜ)
Gott stellt sie als der Handelnde vor – und gleichzeitig als der Geheimnisvolle: ich habe ihn nicht in der Hand. Geht ja auch nicht.
Der erste Schritt einer Beziehung zu Gott ist seine Zusage: “Ich werde sein, der ich sein werde.” Jetzt liegt der Ball bei mir: Gott vertrauen, ihm glauben. Jeden Tag neu.
Hier ist eine schöne Verheißung nicht nur an Leute in Krisenzeiten:
Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, werde ich mich von euch finden lassen’, spricht Jahwe.
Die Bibel, Jeremia 29,13f(NeÜ)
Ich lebe sehr gern in Berlin. Ein Grund dafür sind die fast unendlichen Möglichkeiten, die diese Stadt bietet. Angefangen von Cafés, in denen man wunderbar frühstücken kann, über Spielplätze, die wir zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können, Restaurants – vietnamesisch, italienisch, griechisch – …. bis hin zu Museen, Parks und das unüberschaubare Angebot an Kultur. Jedes Wochenende könnte man irgendein anderes Event besuchen.
Diese Optionen fallen gerade alle weg. Und damit auch die Qual der Wahl. Zuhause bleiben oder etwas unternehmen? Und wenn ja was?
Oder ich würde sehr gern etwas unternehmen, aber es fehlt die Zeit. In dieser Situation finde ich mich häufiger wieder. Mit dem Folgegefühl, wieder mal was verpasst zu haben.
Das alles fällt gerade weg. Und damit auch die vielen Gedankenspiele und Erwägungen, die Energie brauchen. Stattdessen beschränken sich unsere Aktivitäten auf Haus und Garten. Es fühlt sich eigenartig frei an. Ich muss nicht jeden Tag neu entscheiden. Ich habe mich schon entschieden. Naja, oder die Regierung hat entschieden. 😉
Ich lebe mit meiner Familie in einer “Blase”. Wir brauchten nicht lang für diese Entscheidung, uns war das recht bald klar, dass in Zeiten einer Pandemie Rückzug das einzige Vernünftige ist.
In unserer “Blase” ist es ziemlich gemütlich. Das hat viele Vorteile, denn es geht uns gut. Aber man kann in der “Blase” auch das Leben außerhalb vergessen. Teil unserer “Blase” ist eine Nachbarsfamilie, die auch ihre Außenkontakte auf das allernotwendigste reduziert hat, und unsere Kinder – zwischen fast 3 Jahren und 10 – kommen gut miteinander aus und haben zu anderen Kindern momentan keinen physischen Kontakt. Schon am Vormittag toben die Kinder durch unsere Gärten, sammeln Wanzen und leben in ihrer eigenen Fantasiewelt. Mittags wünschen sich die Nachbarskinder, dass sie bei uns Mittagessen dürfen. Ich freue mich über ihr Vertrauen zu uns, und bin echt happy, als ihr Vater mir sagt, dass ich ihm damit einen großen Gefallen tun würde. Er muss – wie die allermeisten – arbeiten. Ich freue mich, dass ich wenigstens so ein klein bisschen helfen und unterstützen kann, nicht nur mit Worten, sondern ganz praktisch.
Den Nachmittag verbringe ich mit den Kindern im Garten. Er ist nicht sonderlich groß, aber ich finde immer so viel, was zu tun ist. Gerade jetzt in der Garten-Hochsaison habe ich viele Ideen und Pläne, dass ich mich darin fast verlieren kann. Die Pflanzen brauchen Kompost und Düngung, aber auch Wasser, ich teile Stauden und verteile sie an verschiedenen Stellen. Mein Jüngster ist voll bei der Sache und hantiert mit herum. Ich habe keinen Bedarf, mich zu erkundigen, wie es um die Welt außerhalb meiner “Blase” steht.
Am Abend lese ich dann doch Nachrichten. Das erdet mich. Auch wenn es mir persönlich gut geht, heißt es nicht, dass alles gut ist. Meine Kinder müssen nicht mitbekommen, dass die Infektionszahlen hier in Berlin rapide steigen, auch nicht, dass in Italien allein in den letzten 24 Stunden 1000 Menschen an Corona gestorben sind. Ich selbst möchte jedoch mich davon nicht abgrenzen und einfach nur froh sein, dass diese schlimmen Dinge “so weit weg” sind. Ich bete. Für Regierungen, die unter enormen Druck stehen, viele und schwierige Entscheidungen treffen müssen, für Menschen, die in Krankenhäuser arbeiten und Betroffene. Ja, Not lehrt beten. Ich glaube aber tatsächlich, dass sich dadurch Situationen ändern.
Beten mit Epheser 1,15-23