Um mehr Raum zu schaffen, vergrößern wir die Nebenräume der Kapelle. Diese Woche war entscheidend. Fa. Rosenkranz aus dem Westerwald war damit beauftragt, den Rohbau in Holzständerbauweise zu stellen. Jeden Tag waren zahlreiche ehrenamtliche Helfer mit auf der Baustelle, insgesamt 30 Leute! Toller Einsatz. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: der Rohbau steht. Jetzt geht es mit den Installationen (Elektro, Sanitär…) weiter.
2 Wochen waren für den Rohbau geplant, nach nur 1 Woche war er erledigt! Es geht doch – in Berlin!
Nach etlichen Vorgesprächen ist es erstmals gelungen, dass sich verschiedene Netzwerke rund um Gemeindegründung und -erneuerung zu einem Konsultationstag in Niederhöchstadt getroffen haben. Es freut uns, dass Oscar Muriu als Hauptredner gewonnen werden konnte. Durch seine zahlreichen viele Besuche und unsere enge Partnerschaft hat er einen guten Einblick über Gemeindearbeit in Deutschland und kann aus einer einzigartigen Perspektive prophetisch sprechen.
In seinem Vortrag beschrieb er 5 Bilder über die Gemeinde in Deutschland. Er stieß auf großes Echo und regte in bewährte Manier zum Nachdenken und Um-Handeln an. Über einige davon sind wir mit ihm schon länger im Gespräch, und uns freut, dass sie auf eine breitere Basis gestellt werden.
Wir freuen uns über ein paar Tage Urlaub bei wunderschönem Herbstwetter. Den ersten verbrachten wir mit Kind & Kegel (Großeltern) in einem Ausflugsziel, das wir immer wieder gern ansteuern: dem Spargelhof Klaistow. Nicht nur weil momentan größte Kürbis der Welt dort ausgestellt wird (951kg) ist der Hof eine Reise wert. Gerne laufe ich dort mit offenen Augen herum und beobachte, was ich (auch für Gemeindearbeit) lernen kann. Hier ein paar Beobachtungen und Lektionen vom aktuellen Ausflug:
Aus dem Nichts: der Spargelhof ist quasi auf der grünen Wiese entstanden. Bis auf Spargel- oder Erdbeerfelder gab es dort vorher nichts. Was die Familien Buschmann & Winkelmann in 24 Jahren auf die Beine gestellt haben, ist beeindruckend:
Innovativ: aus jeder kleinen Veränderung in der Natur wird eine Event gemacht, uns so für Besucher ein neuer Grund kreiert, vorbei zu schauen: Spargelzeit, Erdbeerernte, Heidelbeerernte, Maislabyrinth, Kürbis-Olympiade, Strohfestival im Spätherbst
Dauerhaft: neben Events gibt es eine wachsende Zahl permanenter Attraktionen: Kletterwald, Naturwildgehege, DekoScheune, Spielplatz, Hofladen…
Marketing & Branding: das Ganze wird sehr gut aufbereitet und perfekt inszeniert, Flyer sind durch die Markenfarben blau/gelb sofort wieder zu erkennen, sie liegen überall bereit, alle Mitarbeiter sind gebrandet, der Hof ist super beschildert (direkt von der Autobahn weg), jede kleinste Lücke im Kalender wird mit neuen Attraktionen erschlossen, UND werden immer wieder neue Gründe für einen Besuch geschaffen (siehe Events & wachsende Attraktionen)
Bühne für andere: Hofladen, Räucherei, Marktände bieten eine Bühne für die Produkte und das Können anderer. So finden Imker, Brauer und Bio-Bauern neue, zahlreiche Abnehmer.
Diese Woche ist es soweit: Rooted wächst über unsere Gemeinde hinaus. Die SMD an der Uni Potsdam startet nach Semesterbeginn Ende Oktober mit Rooted.
Zwei Studentinnen nahmen im Frühjahr bei uns am Kurs teil und wollen ihn gern an ihre Uni bringen. Da unterstützen wir sie doch gern!
In unserer Kenia-Zeit haben wir bei Mavuno eine Praxis kennen gelernt, die wir gern auch in Berlin umsetzen: Personal Retreat. Dreimal pro Jahr ziehen sich Pastoren, Pastoral Trainees und Praktikanten für eine persönliche Stille-Zeit zurück, meistens Mittwoch Mittag bis Freitag Mittag. Für zwei Tage geht man z.B. in ein Kloster, um zur Ruhe zu kommen und auf Gott zu hören – was in Hektik und Speed des Alltags überlebenswichtig ist. Als Pastoren können wir es uns nicht leiten, keine Stille vor Gott zu verbringen – insbesondere ausgedehnte Zeiten.
Diesmal war Nancy dran. Von Mittwoch bis Freitag verbrachte sie ihr Personal Retreat in der Malche. Jetzt, wo unsere zweiter Sohn ohne Mama kann, konnte Nancy endlich nach 4 Jahren zum ersten Retreat seit 4 Jahren aufbrechen. Nach unserem Männerurlaub für uns Männer kein Problem – nur etwas anstrengender als sonst. Die beiden Jungs haben super mitgemacht, kaum nach der Mama gefragt – und Spaß hatten wir obendrein.
4 DIN-A4-Fighter
Ralley-Trockenübungen
Flugzeugtypen
Übrigens. In den folgenden Häusern im Berliner Umland haben wir super Retreat-Erfahrungen gemacht:
Uns ist wichtig, dass die Gastgeber ein gutes Verständnis, bestenfalls sogar eine Tradition in Stille-Tagen haben. Wir sind immer auf der Suche nach weiteren Häusern. Welche kennst du (deutschlandweit)?
Manchmal muss man einfach mal raus – so ging es mir Mitte September. Und da ich am Sonntag nicht predigte, lachte mich das Wochenende geradezu an. Da meine zwei Jungs mit von der Partie sein sollten, fiel die Wahl auf die nähere Ostsee anstatt 900km in die Alpen zu fahren. Am Strand sind die beiden (1 und 4 Jahre) ohnehin besser aufgehoben, als am Klettersteig. Ob es zwischendrin nichts gibt? Schon, aber…
Gesagt, getan. Wir entschieden uns für die Soft-Camping-Version und mieteten einen Wohnwagen auf Rügen. Die RegenbogenCamps sind ja bekannt für Qualität und Kinderfreundlichkeit – das wollen wir uns mal aus der Nähe ansehen. Und der Strand in Nonnevitz sieht nicht nur auf den Bildern super aus.
Das Abenteuer begann schon bei der Anreise. Abfahrt: 20 Uhr. Ankunft 0.06 Uhr. Wie versprochen, klebte die Chipkarte zum Eintritt in einem Umschlag an der Türe der Rezeption. Gut! Das Schöne am RegenbogenCamp Nonnevitz: es ist autofrei. Der motorbetrieben fahrbare Untersatz bleibt draußen auf dem Parkplatz. Nur zu An- und Abreise darf er rein. Dumm nur, wenn die Chipkarte um Mitternacht abgelaufen ist und sich die Schranke nicht öffnet. Dann machen wir eben ein Abenteuer draus, die Kids waren mittlerweile sowieso schon wach und würden nicht so bald wieder einschlafen. Also: Gepäck auf die Handkarren, die für solche Zwecke bereit stehen, Kinder obendrauf und auf zum Wohnwagen.
Wie groß der Campingplatz ist, wurde mir bewusst, als ich alle zwei Minuten tauschen musste: Kind 2 runter vom linken Arm, dafür Karren mit links ziehen. Ein anderthalber Kilometer kann sich mit Handkarren auf Sandboden, Kind auf dem Arm und Stirnlampe ganz schön hinziehen. Untermalt wurde die Wanderung zum Wohnwagen hinter den Dünen vom lauter werdenden Meeresrauschen und schnell waren wir uns einig: in der Nacht mussten wir noch zum Strand, keine Frage! Dann noch mal zum Auto, Fahrrad + Anhänger holen. Die Kombination Rad + Anhänger für die Kids ist auf einem Campingplatz mit solchen Entfernungen einfach super. Halb vier waren wir dann im Bett.
Doch die Abenteuer fingen da erst so richtig an: Laufrad fahren am Strand, nass unter den Regenklamotten bis auf die Haut, Wind lauter als Anschreien, Pfützen tiefer als die Gummistiefel hoch sind, Duschen mit Regenklamotten und Gummistiefel …
Fazit: Das Rauskommen hat sich gelohnt. Hat uns Männer zusammen geschweißt, um gemeinsame Abenteuer und Geschichten bereichert. Das Camp ist jedenfalls empfehlenswert, insbesondere in der Nachsaison, wo alles ziemlich entspannt und ruhig ablief. Kinder beschäftigen sich auf Campingplatz und am Strand selbst.
Endlich ist es soweit: die erste Taufe in Mavuno Berlin. Und gleich 4 Täuflinge! Lange und intensiv haben wir gearbeitet und gebetet, jetzt endlich erleben wir das wohl sichtbarste Zeichen von Lebensveränderung. Die Freude bei uns ist riesig.
Wie gut, dass eine Familie gleich in der Nachbarschaft wohnt und einen tollen Pool im Garten hat! Gleich nach der Predigt setzte sich die ganze Gemeinde zur Taufe am Pool in Bewegung. Anschließend ging es zum gemeinsamen Mittagessen und Feiern zurück in die Kapelle.
Jede Computersoftware wird permanent weiterentwickelt – genauso handhaben wir es auch in unserer Gemeinde. Manchmal gibt es dabei Entwicklungssprünge. An solch einem Punkt stehen wir jetzt. Wir haben uns weiterentwickelt, jetzt sind größere Schritte dran.
An diesem Samstag ist es soweit! Bei Gemeinde 3.0 werden wir
…feierlich den neuen Namen unserer Gemeinde enthüllen.
…den Startschuss für die Bauphase geben.
…die nächsten Schritte anpacken
In diesem Jahr war alles anders: statt mit Nancy und den Kids war ich (Daniel) allein zum jährlichen Staff-Retreat von Mavuno, statt Indischer Ozean waren wir in der Nähe von Nairobi, statt ausgedehnten 5 Tagen hatten wir nur 3 Tage. Und das hat seine Gründe:
Familiäre Veränderungen: wir sind jetzt zu viert. Um mit 4 Personen für 2 Wochen nach Kenia zu fliegen war uns das Kosten-Nutzen-Verhältnis zu ungünstig. So haben wir uns schweren Herzens entschlossen, dass Nancy mit den Kids in Berlin geblieben ist.
Veränderungen bei Mavuno: Mavuno Central steht vor dem Umzug auf das eigene Grundstück, das vor wenigen Wochen gekauft werden konnte. Da heißt es für alle, den Gürtel enger zu schnallen. Auf die Klausur zu verzichten kam aber nicht in Frage, weil der Wert unbezahlbar ist. Hier zeigt sich die Kraft der Gemeindevision: man widersetzt sich Sparzwängen, weil die Vision über den Umzug hinaus geht. Ein funktionierendes Staff-Team, dass voll auf die Vision eingeschworen ist braucht man während der Umzugsphase, und noch viel dringender: danach. Denn dann heißt es: durchstarten.
Hier sind vier Lektionen aus der 9-tägigen Reise:Â
Hoher geistlicher Grundwasserspiegel
Bereits in den drei Tagen vor dem Retreat fiel mir in Nairobi auf, woran ich mich eigentlich schon längst gewöhnt hatte. Quasi überall scheint einem Gott & Christ-Sein & Spiritualität ins Gesicht. Ob als Bibelvers auf der Heckscheibe eines Matatus (Sammeltaxi) oder in Form eines Bus-Predigers, der plötzlich auftaucht, seine Bibel rausholt, die Insassen zum Gebet bittet und dann lospredigt. Kein Wunder, dass manche Busse dies Aufkleber haben:
Strictly No Preaching – Predigen strengstens verboten!
Mehrmals schlug im Bus neben/vor/hinter mir jemand eine Bibel oder ein Andachtsbuch für die persönliche Stille Zeit auf – auch wenn die mit 105dB HipHop-Untermalung aus donnernden Bus-Lautsprechern eine andere Qualität der Stille verlangt;-)
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Kein Wunder, dass Gott in Deutschland so fern scheint. Kein Wunder, dass geistliche Disziplinen schwer fallen. Kein Wunder, dass Christen Gott “vergessen”, nicht mit ihm reden oder über ihn lesen. Es wird Zeit, dass aus der geistlichen Wüste Deutschland wirklich “blühende Landschaften” mit einem hohen geistlichen Grundwasserspiegel werden.
Spaß mit Vision
Lebensfreude, Begeisterung, Lachen, Spiel, Spaß und Verrückt-Sein sind nicht nur Beiwerk in der Gemeindearbeit, sondern elementare Grundbausteine. In 9 Tagen Kenia habe ich so viel gelacht wie in 9 Monaten Berlin. Sind wir hier wirklich so ernst, task-oriented? Hier holt mich mein Deutsch-Sein ein – und ich weiß noch nicht, wie ich das ändere, außer mehr über mich selber zu lachen.
Beleidigt deine Vision Gott?
Für das Retreat gab es eine afrikanische Pflichtlektüre. Die Biographie eines nigerianischen Gemeindegründer-Ehepaares, die von der RCCG in Nigeria ausgesandt worden in Kenia Gemeinde zu gründen und bisher über 30 Gemeinden ins Leben gerufen haben, etliche auch in den Nachbarländern – und mehr entstehen permanent.
Die Vision von RCCG hat mich fast aus den Latschen gekippt: In Entwicklungsländern wollen sie in jeder Stadt Gemeinden in 5 Minuten Laufdistanz gründen, in der entwickelten Welt in 5 Minuten Fahrdistanz! Unglaublich! Und sie haben in Deutschland schon 20 Gemeinden.
Die Vision von Mavuno braucht Gott: bis 2035 in jeder einflussreichen Hauptstadt weltweit eine Gemeinde zu gründen, bis 2025 in jeder afrikanischen Hauptstadt eine Gemeinde plus je eine Gemeinde auf jedem Kontinent, bis 2015 5 Gemeinden mit insgesamt 20.000 Leuten in Nariobi plus 10 Gemeinden in afrikanischen Hauptstädten + die ersten internationalen Gemeinden.
Mavuno ist davon überzeugt: “Wenn deine Vision dich nicht einschüchtert, dann beleidigt sie Gott.”
Kündigen mit Vision
Im Retreat wurden die Mitarbeiter von Mavuno aufgefordert, ihre Kündigung zu schreiben und sich versetzen zu lassen. Nur so kann Gemeinde wachsen: wenn Mitarbeiter immer sich nicht nur weiterentwickeln, sondern auch weitergehen. Und die Antworten waren “Amen!”, “Preach it!” Nur die Kraft der Vision bringt Leute dazu, so zu reagieren. Jetzt wird es konkret, die ersten Mitarbeiter werden im Juli ausgesandt, bis dahin arbeiten sie sich heraus: kümmern sich um ihre Nachfolge, um Übergabe, Dokumentation, und Research für den nächsten Job.
Mich begeistert die Entschlossenheit, die Zielstrebigkeit und der unerschütterliche Glaube an Gott. Das ist Feuer für die Vision.