Eine Stadt platzt aus den Nähten

Gestern haben wir uns in die City von Nairobi gewagt, in DIE Metropole Ostafrikas und Hauptstadt Kenias. Und wir sind zu der Erkenntnis gekommen, das wir nichts verpassen werden, wenn wir uns nur sehr sporadisch in dieses Getümmel stürzen werden.

So etwas wie eine Fußgängerzone gibt es nicht, stattdessen unglaublich viel Verkehr, sei es auf den Straßen oder auf den “Fußwegen“. Man hat den Eindruck, jeder der wichtig sein will, tummelt sich dort auf den Straßen. Männer mit Anzug und Krawatte, Frauen in Kostümen. – Und zwischendrin zwei etwas irritiert dreinguckende Weiße, die sich krampfhaft an den Händen auf der einen Seite und die Tasche auf der anderen fest halten. Zufluchtsort ist ein Supermarkt, den wir zielstrebig ansteuern, um aus dem Getümmel und der Sonne herauszukommen. Nach einer viertel Stunde Verschnaufpause, in der wir künstliche Tannenbäume ab 5 € sowie kitschigen Weihnachtsschmuck entdecken, wagen wir uns wieder hinaus auf die Straße – und hoffen auf den Gewöhnungseffekt.

Wir suchen die deutsche Botschaft. In zwei verschiedenen Stadtplänen ist sie jeweils an einem unterschiedlichen Ort eingezeichnet – und keiner von beiden stimmt. Die Suche bleibt erfolglos. Vielleicht sollten wir es mit einem dritten versuchen….
Auch die Suche nach einem im Reiseführer angepriesenen Souvenirladen erweist sich als Farce, denn da wo er sein sollte, tut sich das Loch einer Baugrube auf. Stattdessen weht uns der Geruch von totem Fleisch um die Nase. Meine erste Vermutung nach einem Tierkadaver bestätigt sich auf unerwartete Weise: neben uns befindet sich ein Fleischereigeschäft. – Karibu in Nairobi!

Damit wir dieses strapaziöse Abenteuer vor uns rechtfertigen können, ergattern wir noch zwei Kerzenständer. Die Adventszeit beginnt ja bald. Hätten wir fast vergessen.

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