Was ist das Schönste, was einer Hausangestellten passieren kann, die Christin ist?
> Wenn sie für einen Pastor arbeitet.
Und was ist der “Himmel auf Erden” für eine Hausangestellte, die Christin ist?
> Wenn sie für zwei Pastoren arbeitet.
So ist es Jane vorgestern ergangen, als wir uns beim Abendessen unterhalten haben. Bisher hat sie noch nicht ganz verstanden, was wir hier machen (wie auch, wenn wir fast den ganzen Tag zu Hause sind und “nichts” machen). Doch vorgestern haben wir ihr noch mal ausführlich erklärt, wozu wir nach Kenia gekommen sind und was wir vorher gemacht haben. U. a. auch, dass wir eine theologische Schule absolviert haben und (so etwas wie) Pastoren sind. Ihre Augen begannen zu leuchten und sie fing an zu lachen und zu tanzen.
“Wenn ich krank bin, dann rufe ich euch, und ihr betet für mich. Und dann geht es mit wieder besser. – Das ist sehr gut.”
Anders als in Deutschland genießen Pastoren hier ein sehr hohes Ansehen. Für Jane ist es also eine große Freude und Ehre, für “Pastoren” zu arbeiten, und sie sprach uns auch gleich mit “Pastor” an. Damit wächst natürlich auch der Anspruch an unserer Lebensführung. – Ob wir dem gerecht werden?
…interessante Feststellung, dass Pastoren angesehene Leute sein können. Die Jane ist doch ein Geschenk, ne? So bekommt ihr im eigenen Haus Einblicke in ostafrikanisches Denken…
(Ich frage mich gerade, wer in Deutschland Ansehen genießt? Im Grunde sind es nicht die viel-zu-sagen-haber wie Politiker, auch nicht die Geistlichen, sondern…? Eher so Menschen aus der Unterhaltungsbranche – oder?)
Tja, was ein wahrer Pastor ist…
Im alten Europa hat er sich zu einem Verwalter entwickelt, in Kenia scheint da auch ein geistliches Amt – inklusive Vollmacht! – innezuhaben. Er repräsentiert keine Denomination, sondern zu erst seinen himmlischen Vater – so wie es der Christus von allen seinen Nachfolgern wollte. Wäre zu überlegen, wozu ein Pastor in der Lage ist, wenn er sich auf sein geistliches Amt besönne, das sich wohl doch nicht in administrativen Aufgaben erschöpft…
Und wäre weiterhin zu überlegen, was wohl wäre, wenn wir einander die Ehre entgegenbrächten, die uns vom Himmel her gebührt.
“Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.”, singen die Engel den Hirten zu. Engel singen vor … Hirten! Skandalös. Eine beispielhafte Demut – die einen großen Segen beinhaltet. Darum meine Ergänzung: Lasst uns nicht nur Pastoren ehren 🙂
Und die Ehre Gottes wird noch groesser, wenn die Gemeinde sie und ihre Entscheidungen anerkennt (naturerlich nicht bei reiner Willkuer) und nicht einfach demokratisch vorgeht. Dann koennen Gemeinden wachsen.