“Jesus, lover of my soul” tönt es im Reggae-Style aus dem Fernseher. Die bekannte Melodie veranlasst uns, am Sonntagmorgen vor der Glotze hängen zu bleiben, während wir uns für den Gottesdienst zurecht machen. Jane hatte den Fernseher eingeschaltet (wir würden um die Zeit niiee auf diese Idee kommen!).
Wir sehen ein für unsere Begriffe gut gemachtes Musikvideo (was man in Deutschland auch bei MTV oder VIVA finden könnte) – ohne den typischen Anzüglichkeiten dafür mit einer klaren Botschaft. Auch der folgende Song hat eine christliche Botschaft – es geht um Vergebung. Wir sind erstaunt. Sonst hat uns das kenianische TV-Programm bisher nicht überzeugt, doch was wir hier sehen verblüfft uns. In einem normalen Sender werden ganz klar biblische Werte und Aussagen verbreitet und es scheint das Normalste auf der Welt zu sein.
Dass Kenia ein christlich sozialisiertes Land ist, bekommen wir immer deutlicher mit. Z.B. gehört es zum guten Ton, sich mit “God bless you.” (Gott segne dich) zu verabschieden. Von unserem Wohnort aus können wir zu Fuß 4 Gemeinden erreichen und ein christlichen Gästehaus.
Auf dem Hin- und Rückweg zum Gottesdienst überholen wir Blechlawinen auf den Straßen – weil viele Menschen zu Gottesdiensten fahren, kommt der Straßenverkehr zeitweise fast zum Erliegen. Und wir kaum auf die andere Straßenseite. Überall trifft man Christen: der Zahnarzt ist Christ, sein Assistent gehört zur Nairobi Chapel, unser Haushaltshilfe ist Christin….
Da fangen wir an zu träumen – wie das wohl Deutschland wahr werden könnte.
Vielleicht habt ihr ja Ideen?
Toll. Wir sind begeistert.