Welche Frau wollte nicht schon immer mal ganz unverblümt in die schwarzbraunen Augen eines Afrikaners schauen – und das aus etwa 30 cm Entfernung!?
Ich war heute ebenso mutig wie angetan von diesem Mann – mein angetrauter Gatte war sogar Zeuge.
Leider wurde diese Freude durch zwei Brillen getrübt, wo bei ich keine und er gleich beide aufhatte. In einer dieser beiden konnte ich ziemlich genau beobachten, wie er mir auf den Zahn fühlte und mich eine meiner letzten Wurzeln beraubte. Er hat es jedoch vorher angekündigt und hat mich auch vorher betäubt, wofür ich ihm sehr dankbar bin.
Angefangen hat alles 3 Nächte vorher. Wer schon einmal eine schlaflose Nacht aufgrund von Zahnschmerzen hatte, weiß, was ich meine. Ich hatte in meinem ganzen langen Leben noch nie solche Zahnschmerzen gehabt. – In Afrika ist eben alles anders, auch die Zahnschmerzen. Diese Schmerzen besserten sich zwar, verschwanden aber nicht. So beschlossen wir, uns um einen Termin beim Zahnarzt zu kümmern. Doch, woher wissen wir, wo es einen – für deutsche Verhältnisse – guten Arzt gibt? Wieder einmal mussten wir die Hilfe unserer Freunde aus der Chapel in Anspruch nehmen. – Zum Glück! Denn es stellte sich heraus, dass die halbstündige Fahrt aufs Land in die “Kikuju-Klinik” ein Glücksgriff war.
1. Mussten wir nur 10 Minuten warten, bis ich auf dem Zahnarztstuhl saß.
2. Kam ich noch dran, obwohl wir kurz vor “Ladenschluss” erst eintrafen.
3. Konnte Daniel wenigsten ansatzweise sein Medizinstudium aufnehmen, in dem er die ganze Zeit dabei war und meinen Zahn unter ärztlicher Anleitung begutachtete.
4. Ist der Arzt ein guter Freund von Pastoren der Chapel – und somit nun auch unser Freund.
Um eine Wurzelbehandlung kam ich zwar trotzdem nicht drumherum, dafür habe ich aber eine positive Erfahrung mit einem kenianischen Arzt gemacht. Er nahm sich nicht nur viel Zeit für mich, er erklärte auch alles, was er machte und ging sehr behutsam mit meinem Zahn um.
Nun habe ich jetzt zwar eine Wurzel weniger, aber habe trotzdem den Eindruck ein klein wenig mehr hier Wurzeln geschlagen zu haben.
Ach ja, was es mit der zweiten Brille auf sich hat? – Es war eine Schutzbrille gegen Spritzer oder was sonst alles noch so bei einer Zahnbehandlung herumfliegen kann.
Hehe, na denn scheint ihr euch ja schon richtig gut eingelebt zu haben :D.