Den Ton angeben

Wie bekommt eine Gemeinde Einfluss auf eine Gesellschaft, deren Durchschnittsalter bei 17 Jahren liegt? Indem sie in punkto Musik den Ton angibt. Genau das tut Mavuno. Musik und Kunst ist eine gute Schiene, junge Leute mit der besten Botschaft zu erreichen.

Wie das aussieht? So:

Suche Hubschrauber, biete Matatuerfahrung

Foto Wenn wir jemals so etwas wie Bequemlichkeit oder “Komfort” im kenianischen Nahverkehr hatten, dann ist dieser mit unserem “Umzug” in unsere nächste Gemeinde endgültig baden gegangen.

Um sonntags in diese Gemeinde zu kommen, muss man
1. sie entweder sehr lieben
2. keine Alternative haben (was in Nairobi sehr unwahrscheinlich ist) oder
3. oder sich in einem unlichten Moment freiwillig dafür entschieden haben, die nächsten Wochen dort zu arbeiten.

Es ist praktisch unmöglich, sauber und unbeschadet dort anzukommen. Der letzte Kilometer ist ein einziges, großes Schlammloch, oder je nach Wetterlage eine Miniausführung der Sahara. Per pedes hin zu kommen ist, wie ein Hindernislauf in Mararthon-Ausführung, Matatus fahren gar nicht hin, und wenn man mit seinem Auto “fahren” will, sollte man weder Blasenschwäche haben noch schwanger sein. – Man würde in jedem Fall leichter dort ankommen, als zu Beginn der Fahrt.

Darum haben wir beschlossen, statt dem (immer noch und jeden Tag mehr ersehntem) Auto einen Hubschrauber zu kaufen. Der würde uns dann die dreimalige Umsteigerei auf einer Stecke ersparen, ebenso den täglischen Stau und natürlich vieeeeel Nerven. – So viel Nutella kann man weder kaufen noch essen, wie man hier bräuchte, um seelisch im Gleichgewicht zu bleiben.

Mavuno-Marathon 1

“Turning ordinary people into fearless influencers of society” passiert nicht automatisch sondern so:

Gesellschaft – Gottesdienst – Kleingruppe – Leiter – Gesellschaft

Der erste Schritt ist der Gottesdienst. Damit normale Leute dahin kommen, muss der natürlich super sein: super Predigt, super Musik, super Atmosphäre. Er ist das Aushängeschild der Gemeinde. Nicht nur für die Gemeindeleute sondern auch für Gäste. Hier kommst du hin und fühlst dich von Anfang an wohl. Nach dem Gottesdienst werden die Gäste für Tee… eingeladen und Kontakt aufgebaut. Am Sonntag war ich dabei und habe mitgehört, wie die Besucher über den Gottesdienst denken: richtig gut, alles verstanden, spannend von der ersten bis zur letzten Minute, die Vision der Gemeinde kapiert, kapiert, was Gott von mir möchte, exzellente Qualität, gute Darbietung, geschmackvolle Deko, alles aus einem Guss….

Wenn das nicht Appetit auf mehr macht…

Woche 1 @ Mavuno und “Mavuno-Marathon”

Nach nur einer Woche Mavuno (Tochtergemeinde der Nairobichapel) bin ich vollauf begeistert. Wir (4 Chapel-Interns und ich) sind ja quasi als Umzugshelfer hierher geschickt worden. Dementsprechend haben wir auch erwartet, dass wir maßgeblich bei deren Umzug mithelfen. Falsch gedacht – die nehmen uns so richtig mit ins Gemeindeleben hinein. Dazu gehört, dass wir ihr Ziel und die dahin führenden Schritte kapieren.

Genau das begeistert mich: Das Ziel ist so einfach, so kraftvoll und so wahr: “turning ordinary people into fearless influencers of society” = “stinknormale Menschen in furchtlose Beeinflusser der Gesellschaft umwandeln” Es geht also nicht darum, die Leute aus der Gesellschaft in die Gemeinde zu bekommen und zu halten, sondern sie wieder zurück in die Gesellschaft zu schicken – um dort Salz und Licht zu sein. Das passt doch. Jesus hat seine Jünger auch nicht als exklusiven und sich selbst genügenden Kreis um sich gesammelt, um dort zu verharren. Er hat sie in ihr Umfeld zurück geschickt: “Geht…”

Was das mit dem “Mavuno-Marathon” zu tun hat? In dieser Woche kommt die Auflösung.

Wer ungeduldig ist: www.mavunochurch.org