Schwanger auf kenianisch

Nachdem ich nun mehrfach und deutlich klar gemacht habe, dass mein zunehmend dicker Bauch nicht das Resultat 5 monatiger deutscher Esskultur ist, sondern der erste Nachwuchs im Hause Flechsig, sind sämtliche kenianischen Freunde und Kollegen aus dem Häuschen.
Es gibt ein Pool an Spekulationen, welchen Geschlechts dieses sehr lebendige Baby (ich werde täglich getreten und geboxt) sein könnte und ob der Name deutsch oder kenianisch sein soll, ähnliche Diskussionen gibt es über die zu erwartende Staatsbürgerschaft.


Das Beste ist jedoch, sie sind alle soo fürsorglich. Mein sonst so taffer Chef verkündigt auf einmal vor dem gesamten Mitarbeiterteam, dass ich jetzt Sonderrechte habe. (Vor ein paar Monaten galt noch als einzige Entschuldigung für das nicht rechtzeitige Abgeben der wöchentlichen Buchbesprechungen der eigenen, unvorhersehbare Tod!!!)

Seine fast väterlich anmutenden Züge habe zwei Gründe:
1. Die Schwangerschaft an sich.
2. Die Schwangerschaft in einem fremden Land, fern ab jeglicher familiärer Anbindung und Unterstützung.

Weil ich (wir) nun aus kenianisch-familienfreundlicher Sicht nicht so viel Unterstützung bekomme, soll ich mein Arbeitspensum drastisch reduzieren und mich auf die zu erwartenten Ereignisse konzentieren.

Dazu muss man wissen, dass rein arbeitsrechtlich werdende Mütter in Kenia nicht sehr zimperlich behandelt werden: Gearbeitet wird bis zum letzten Tag (von wegen 6 Wochen Schonfrist) und – 3 Monate nach der Geburt geht es wieder voll los, zumindest wenn man nicht ganz zu Hause bleiben will.

Unter diesen Umständen schätze ich Muriithis persönliche Initiative für werdende deutsche Mütter noch mehr. Danke, Chef! Danke Gott!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert