Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis wir die Knautschzone unsere Autos testen würden. – Gestern war dieser Moment gekommen. Beschleunigen – Vollbremsung – Stehen – und dann ein Schups von hinten – Bumm.
Kann alles passieren und in Nairobi sogar recht häufig. Aber dass sich unser “Anstupser” dann anfängt um “Vergebung” zu fragen, wird meine innerlich Knautschzone dann doch etwas klein. Er versucht tatächlich sich rauszulavieren, und uns mit umgerechnet 8 € (!) abzuspeisen. Mehr hätte er wohl nicht. Polizei rufen ist sinnlos, darum versuchen wir zu verhandeln. Der Mann bleibt stur, Daniel eisern und ich lasse ihn nicht aus den Augen. Doch anstatt ihn aus den Augen zu lassen hätte ich ihm eher den Zündschlüssel wegnehmen sollen (eine gängige Methode in Kenia). Während Daniel mit der Versicherung telefoniert (ein ähnlich hoffnungsloses Unterfangen), schleicht unser Knautschzonentester um seinen eigenen Wagen herum, beachtet seinen Schaden, steigt unversehens in den Wagen ein – und verschwindet. Ja, richtig, er haut ab, macht sich aus dem Staub, zieht Leine, ergreift die Flucht. Ich schreie, Daniel rennt – unsere seelische Knautschzone ist nun endgültig demoliert. – So viel zu unserem einzigen freien Tag in der Woche.
Wie es ausgeht, wissen wir nicht, Daniel hat seine Telefonnummer herausbekommen und wird sich mit ihm Treffen – ohne Knautschzone.
Schade, dass Wilde Westen Zeiten vorbei sind, ich hätte da schon ein paar Ideen, wie man das klären könnte…
…und, daniel, hast du ihn inzwischen erreichen können? …bzw. etwas anderes?
…ist die produktion von boxsaecken (zum frustabbau nach einer stunde im kenianischen straßenverkehr) in kenia nicht DER renner?
gesine, die die auf die sekunde absgetimmten verkehrsampeln in hamburg bewundert. – in der innenstadt werden sogar fussgaengern und autofahrern die sekunden bis zum nächsten grün angezeigt…