Wunder

Ein “Geheimnis” haben wir noch nicht gelüftet: Was der Name Kyama bedeutet. Er kommt aus der kenianischen Volksgruppe der Kikuyus und bedeutet Wunder und Ratgeber.

An sonsten hat unser Sohn nicht viel kenianisches an sich, dafür aber bereits jetzt schon eine begeisterte kenianische Mavuno-“Adoptivfamilie”.

Bisher zeigt er sich mehrheitlich von seiner Schokoladenseite, sei es farblich mit Windelinhalten oder durch ausgedehnte Schlafzeiten. – Wir sind schwer begeistert!

Familienupgrade

Noch nix da 😉

Wortwahl inspiriert durch dieses Buch: “Das Baby – Inbetriebnahme, Wartung und Instandhaltung”.

Wie schön wäre es, bekäme man bei der Geburt eines Babys gleich die passende Bedienungsanleitung dazu geliefert! Der Kinderarzt Louis Borgenicht und sein Sohn Joe haben sich der Sache angenommen und diesen Ratgeber der besonderen Art geschrieben. Werdende Eltern erfahren hier, wie sie ihr Kind in Betrieb nehmen, installieren und instand halten können – so einfach wie die Gebrauchsanleitung und Inbetriebnahme ihres neuesten PCs. Mit den vielen wichtigen Tipps sind sie für das erste Jahr im Einsatz perfekt gewappnet: Konfigurieren des Kinderzimmers, Programmierung des “Sleep-Modus”, Energieversorgung, Säuberung, Umgang mit dem “Service-Provider” (Kinderarzt).

Gründe zum Feiern

Grund zum Feiern haben junge bzw. werdende Eltern nicht erst, wenn der Nachwuchs endlich das Licht der Welt (bzw. des Krankenhauses) erblickt. Vorher gibt es auch schon eine Menge gute Gründe:

1. Unser Baby steht Kopf.
Nun nach vielem und intensivem Gebet hat sich unser kleiner Matz nun doch geburtsfreundlich mit den Kopf nach unten gedreht, ohne das die Ärztin eingreifen musste.
Wir danken allen von Herzen, die in den letzten beiden Wochen dafür gebetet haben – Gebet und Glaube kann nicht nur Berge versetzten, sondern auch Menschen 180° umdrehen lassen. 🙂

2. Die zu erwartende Ankunft des neuen Erdenbürger.
Unsere Kolleginnen von Mavuno haben uns mit einer sog. Baby Shower überrascht. Das ist eine Party für die werdenen Mutter (in unserem Fall durfte der Vater auch mit dabei sein). Das ist hier so üblich, nur hatten wir davon keine Ahnung.
Letzten Sonntag nach zwei Gottesdiensten entführte mich mein Mann, der in die ganze Sache eingeweiht war, in das Haus einer Kollegin, wo uns ein sehr liebevoller Empfang bereitet wurde. Über 20 junge Frauen taten ihr Bestes mich rund um zu verwöhnen – sei es mit leckerem Essen, vielen Geschenken und natürlich richtig viel Spaß. Sie waren der Meinung: wenn deine Familie bei einem so wichtigem Ereignis dabei sein kann, dann wollen wir für dich Familie sein. Wenn das nicht Liebe ist! Ich war und bin sehr beeindruckt.

Leckeres Essen darf nie fehlen!
Essen

Alle, die für ein Flechsig-Mädchen stimmen:
Mädchenfraktio

Und hier kommt die Jungs-Fraktion:

Membercare – Mitarbeiterfürsorge

Letzte VorbereitungenDass Mavuno viel seine Mitarbeiter tut, haben wir schon mitbekommen. Dass sie jetzt aber extra eine Fernsehübertragung des Gottesdienstes angefangen haben, nur damit ich von zu Hause aus mit unserem zu erwartenden Nachwuchs alles mitbekomme, übertrifft dann sogar meine Erwartungen.

Pünktlich eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin unseres Kindes hat sich das Technik- und Fernsehteam so richtig ins Zeug gelegt und die erste Übertragung lief an. Ich war beim ersten Mal live dabei, um noch ein paar Tipps zu geben, damit die Gesichter gut ausgeleuchtet sind und Sound akzeptabel wird. – Mit halben Sachen fangen wir gar nicht erst an!

Zwei Probleme habe ich allerdings:
  1. Meinen Mann sehe ich jetzt eher im Fernsehen als zu Hause.
  2. Aber um ihn dort wenigstens sehen zu können, brauchen wir noch genau dieses Gerät – quasi einen Dienst-TV!

Die vorbildlichen Missionare auf der Diguna-Station haben auch alle keinen. Dann werde ich wohl bei unserem Arbeitgeber einen beantragen müssen.
Damit sich der ganze Aufwand auch lohnt, bin ich so großzügig und lasse noch ein paar andere mitgucken, um genau zu sein die ganze Region Ostafrika, einschließlich unsere Gemeindegründung in Kampala und Leute in Simbabwe.

Mit der ersten Übertragung sind wir zufrieden, Daniel & Team haben dafür auch die ganze Woche mächtig gerackert und geschwitzt. Wird wohl noch eine Weile so weiter gehen. Ihr Standard ist schließlich nicht ein “einfacher” Fernsehgottesdienst, sondern eine Sendung, bei der man hängen bleibt nicht weiterzappt.
Schaltzentrale Technik-Container, letzter Check: funktioniert die Datensicherung?
Last Minute: Anweisungen 3 Min vor 9.00 Uhr

Schwanger auf kenianisch

Nachdem ich nun mehrfach und deutlich klar gemacht habe, dass mein zunehmend dicker Bauch nicht das Resultat 5 monatiger deutscher Esskultur ist, sondern der erste Nachwuchs im Hause Flechsig, sind sämtliche kenianischen Freunde und Kollegen aus dem Häuschen.
Es gibt ein Pool an Spekulationen, welchen Geschlechts dieses sehr lebendige Baby (ich werde täglich getreten und geboxt) sein könnte und ob der Name deutsch oder kenianisch sein soll, ähnliche Diskussionen gibt es über die zu erwartende Staatsbürgerschaft.


Das Beste ist jedoch, sie sind alle soo fürsorglich. Mein sonst so taffer Chef verkündigt auf einmal vor dem gesamten Mitarbeiterteam, dass ich jetzt Sonderrechte habe. (Vor ein paar Monaten galt noch als einzige Entschuldigung für das nicht rechtzeitige Abgeben der wöchentlichen Buchbesprechungen der eigenen, unvorhersehbare Tod!!!)

Seine fast väterlich anmutenden Züge habe zwei Gründe:
1. Die Schwangerschaft an sich.
2. Die Schwangerschaft in einem fremden Land, fern ab jeglicher familiärer Anbindung und Unterstützung.

Weil ich (wir) nun aus kenianisch-familienfreundlicher Sicht nicht so viel Unterstützung bekomme, soll ich mein Arbeitspensum drastisch reduzieren und mich auf die zu erwartenten Ereignisse konzentieren.

Dazu muss man wissen, dass rein arbeitsrechtlich werdende Mütter in Kenia nicht sehr zimperlich behandelt werden: Gearbeitet wird bis zum letzten Tag (von wegen 6 Wochen Schonfrist) und – 3 Monate nach der Geburt geht es wieder voll los, zumindest wenn man nicht ganz zu Hause bleiben will.

Unter diesen Umständen schätze ich Muriithis persönliche Initiative für werdende deutsche Mütter noch mehr. Danke, Chef! Danke Gott!