Was in einer Woche alles passieren kann … Und was man in einer Woche alles machen kann … hier ein kurzer Abriss von meiner spannendsten Woche diesen Jahres:
12.5.
Angefangen hat alles mit dem Deutschlandgebetskreis an jenem Dienstag. Gebetsanliegen: der APS-Kongress (Akademie für Psychotherapie und Seelsorge) in Marburg.
Wer es nicht mitbekommen hat, die Organisatoren standen unter enormen Druck und waren bösartigen Angriffen ausgesetzt, weil sie Seminarreferenten eingeladen hatten, die christliche Werte bezüglich Homosexualität und Abtreibung vertreten haben, wenn diese auch nicht Inhalt der Seminare waren. Allein dieser Fakt hat eine ganze Lobby von linkseingestellten Menschen auf die Palme gebracht, und sie hatten ernsthaft vor, den Kongress zu verhindern. Es war bis zuletzt nicht sicher, ob die Marburger Stadthalle und Universiät den Veranstaltern zur Verfügung gestellt werden würde.


Wir wussten um diese Situation, darum beteten wir hier für den Kongress.
Quasi beim Verabschieden fragte mich meine Kollegin: “Nancy, warum fliegst du nicht dort hin und unterstützt und ermutigst die Leute dort.” Ich war geschockt, überrascht,
verwirrt, berührt. Ich – nein, ich bin in Kenia und habe genug anderes zu tun.
Es folgte eine schlaflose Nacht, und am darauffolgenden Tag 2 Emails, die ich nach Deutschland schrieb, denn ich merkte deutlich: Hier ist mehr im Spiel als eine verückte Idee. Studen später die niederschmetternde Nachricht: “Tut uns leid, der Kongress ist ausgebucht, du kommst zu spät, aber du würdest trotzdem eine große Ermutigung sein, wenn du her kommst und mit und für uns betest.”
Wer reist schon 6200 km, nur um zu beten?!?
14.-15.5.
2 Tage war ich ein Schatten meiner selbst, verstand die Welt nicht mehr, bis Daniel und ich zu dem Entschluss kamen: Mach das. Fliege nach Deutschland, bete für den Kongress und die Leute und setze ein Zeichen, dass wir Christen zusammen halten – weltweit!
15.5.
19.00 Uhr
“Schatz, ich habe gerade den Flug für Dienstag gebucht, willst du noch mal über die Buchung anschauen?” fragt mich mein Mann und ich nicke nervös.
Hilfe, das ist alles so verrückt und kurzfristig, so gar nicht mein Stil…
19.13 Uhr
Ein Email aus Deutschland:
“Liebe Frau Flechsig: Als Teilnehmerin gibts schon lang keine Plätze mehr, aber als Beterin! Herzlich willkommen in unserem Gebetsteam, ich habe Sie schon mal angemeldet.”
Ich wusste nicht, ob ich tanzen, lachen oder heulen sollte – Gott hat also doch alles vorbereitet, still und heimlich im Hintergrund.
19.5.
Mein Chef kam gerade vom Urlaub zurück und jetzt musste ich ihm irgendwie verklickern, dass ich nach Deutschland fliege – heute noch. Einmal tief durchtatmen und dann raus damit.
Seine Reaktion: “Wenn Gott dich schickt, was kann ich da schon machen.” Sprach er und lies mich in Frieden ziehen.
20.-24.5.
“Wie, du bist extra aus Kenia hierher gereist und zu beten und uns zu ermutigen? Das find ich echt stark.”
Die Leute, die ich auf dem Kongress treffe sind gerührt, ermutigt und erstaunt. – Und ich auch! Meine Tage sind gefüllt mit Gebet und Gesrpächen, manchen bleibt quasi der Mund offen stehen, wenn sie Gottes Geschichte mit mir hören. Gott öffnet Türen, im wortwörtlichen Sinn und im übertragenen. Ich bete was das Zeug hält, die erwarteten Unruhen vor dem Veranstaltungsort bleiben aus, die Demonstranten finden ihre “Feinde” nicht, weil sich kurzfristig in andere Seminarräume umgezogen sind. Die 1000 Teilnehmer inclusive ich werden Zeugen von Gottes Bewahrung und seinen Zusagen. Selbst für die Polizisten wird der Einsatz ein Höhepunkt. Das haben sie noch nie erlebt, dass sich Menschen für ihren Einsatz bedanken.
Dass Gott präsent ist, bestimmt die Atmosphäre, nicht nur in der Stadthalle, sondern auch in der ganzen Stadt.
Erfüllt von Eindrücken, Begegnungen mit Gott und Mensch steige ich am Sonntagabend wieder in den Flieger. Wow, Gott mit dir ist das Leben echt spannend. – Was kommt als nächstes?