Nach “Hause” telefonierenPhone home

Meine Kollegen von Mavuno sind mittlerweile in alle Welt verstreut. Vor ein paar Monate war es noch einfach ein Meeting aller Gemeindegründungsleiter einzuberufen, weil wir alle in Nairobi waren. Heute ist das anders und darum muss eine besondere Struktur her, die wir jetzt seit zwei Monaten testen. So sieht sie aus:

  • Wöchentliches Status-Meeting: Telefonkonferenz, 20min, dienstags, jeder hat eine eineinhalb Minuten, um die Highlights kurz zu erwähnen, dann kurze Motivation für alle, Gebet, fertig.
  • Monatliches reguläres Meting: Skype Videokonferenz, 2 Stunden, letzter Freitag im Monat: ausführliches Update von jedem, Visionsharing, Input, Gebet
  • Monatliches Coaching Meeting 1:1: Skype Videokonferenz, 2 Stunden. Coach stellt mir Fragen zu persönlichem Ergehen, Familie, Ehe, geistlichem Leben, Weiterentwicklung, Gemeinde, Lesepensum etc. Vereinbarung der nächsten Teilziele für die Gemeindearbeit. Gebet.

Auf diese Weise versuchen wir in Kontakt und am Ball zu bleiben, was sich in den einzelnen Arbeiten tut. Das hat sich bisher getan:

  • Mavuno Mashariki: seit etlichen Wochen über 300 Gottesdienstbesucher (vor einem Jahr noch um die 150), die Planungen für den zweiten Sonntags-Gottesdienst laufen
  • Mavuno Kampala: in diesem Jahr erstmals mehr als 100 Besucher, Gemeinde steht nun finanziell auf eigenen Füßen
  • Mavuno Downtown: Kindergottesdienst wächst rasant obwohl die Gemeinde hauptsächlich Studenten erreicht
  • Mavuno: Gemeindeleitung ist derzeit in Orange County (Kalifornien), unsere Partnergemeinde Mariners Church führt ihren “Marathon” als Gemeindestrategie ein, an dessen Entwicklung Mavuno maßgeblich beteiligt war. Nebenbei besuchen sie die Catalyst West Conference.

Currently my colleague pastors of Mavuno seem to be all over the world. A few months ago having a meeting of all the campus pastors was easy, because all of us were living in Nairobi. Today it is different and we need a certain system, that we are testing since two months. This is how it goes:

  • Weekly status meeting: phone conference, 20 mins, on Tuesdays, everybody gets 1.5 mins to mentions ministry highlights from the past weekend, quick motivation for all, prayer, done.
  • Monthly regular meeting: skype video conference, 2 hrs, every last Friday of the month, detailed updates, vision sharing, input, prayer.
  • Monthly coaching meeting 1:1: skype video conference, 2 hrs. My coach is asking me questions about personal affairs, family, marriage, spiritual life, ministry in church, reading work load, etc. Setting new ministry targets, prayer.

In doing so we try to stay in contact and get to know what’s going on in the various campuses. This is what happened so far:

  • Mavuno Mashariki: since several weeks the church is hitting 300 weekly attendance (one year ago about 150), plan to launch second Sunday service asap
  • Mavuno Kampala: first time to hit 100 Sunday attendance, church is doing well
  • Mavuno Downtown: children’s church is growing rapidly though target group of the church is university students
  • Mavuno: executive pastors are visiting our partner church, Mariners Church, in Orange County, California to join them launching their “marathon” = church strategy. Mavuno was heavily involved in developing it. In addition they are visiting the Catalyst West Conference = a bit jealous…

… und diese Woche in Kampala

So schön wie die Urlaubstage von Daniel waren – der erste Tag im Gemeindebüro kommt bestimmt. Und der war am Freitag. Wir haben uns schon daran gewöhnt, dass es wieder etwas Neues, unterwartetes geben wird. Die spannende Frage war nur, was es diesmal sein wird.
Für Dezember waren schon einige Predigttermine auswärts geplant. Aber so sehr auswärts dann doch nicht. Irgendjemand hatte die Idee gehabt, dass Daniel diese Woche in Mavuno Kampala, eine unserer Gemeindegründungsarbeiten, predigen wird. Kampala … Wo war gleich Kampala … ach ja, das ist ja gar nicht in Kenia, das ist die Hauptstadt von Uganda. Flug ist natürlich noch nicht gebucht und alle weiteren logistischen Details sind selbstverständlich auch noch offen. Der Predigtinhalt übrigens auch.

Bei all dem kann ich ja froh sein, dass es “nur” Uganda, also gleich um die Ecke ist und nicht Sambia (zwei Länder weiter südlich von Kenia) – da läuft gerade auch unser Glaubensgrundkurs.

Bilder vom Mauerbau

Hier sind die versprochenen Bilder vom Mauerbau.

Mitten durchs Grundstück verläuft die neue Grenzmauer.

Abrissbagger tun ihr Übriges

Die Überreste vom “Greenhouse” (Kinderkirche)

Berlin.

Die Zeit in Berlin war kurz, gut, aufschlussreich. Was wissen wir, was wir vorher noch nicht wussten?

  • Berlin ist jung, dynamisch, (manchmal) verrückt. – Bei Studenten steht die Stadt hoch im Kurs, jeder will hier hin, was sich natürlich an den NC’s bemerkbar macht.
  • 1,8 Mio Menschen (die Hälfte der Bevölkerung!) sind weg- und zugezogen, hier ist als viel in Bewegung. Und so viel Urbewohn Urberliner, die aus ihren Kiezen nicht herauskommen wollen, gibt es dann offensichtlich auch nicht (mehr).
  • Mavuno hat einen Platz in Berlin. Wir haben bei unseren Recherchen keine Gemeinde in Berlin ausfindig gemacht, die auch nur annähernd ähnlich “tickt” wie Mavuno.
  • Ein Anfang Zwanzigjähriger Urberliner erwähnte unsgegenüber, dass das Bild, was der Berliner von Kirche hat, 500 Jahre alt ist und das die Kirche offensiv Vorurteile abbauen soll. Außerdem soll sie sich in Politik einmischen. – Na dann mal los!
  • Berlin, wir kommen. Wer kommt mit?

    Freud und Leid

    … liegen manchmal wirklich ganz nah beieinander. Seit Wochen planen wir Mavunos 5jähriges Jubiläum, das wir morgen feiern. Ein spektakulärer Gottesdienst, wie wir ihn selbst noch nicht gesehen haben.
    Mitten in den Vorbereitungen erreichte uns am letzten Samstag die Hiobsbotschaft: einer unserer zuverlässigsten Leiter wurde bei einem Autoüberfall erschossen. Ken war noch keine 27 Jahre alt und hatte sich vor kurzem verlobt. Beruflich erfolgreich als Risiko-Analyst in einer großen Bank, in der Gemeinde engagiert als einer der Mizizi-Leiter. Am Nachmittag vor dem Überfall hatte er noch ein Gespräch mit der Gemeindeleitung, um die Möglichkeiten eines Gemeindepraktikums auszuloten. Ken stand mitten im Leben – und wurde von heute auf morgen herausgerissen. Fassungslosigkeit.
    Jetzt merken wir so richtig, wie gut es ist, dass wir in einem Team von Pastoren zusammenarbeiten, die Aufgaben sind einfach zu viele: Trauerarbeit mit den Familien, Beerdigung organisieren – und nebenbei die Arbeit in der Gemeinde: die neue Mizizi-Saison beginnt Mitte September, etliche Leiter sind entmutigt, weil sie einen Freund und Kollegen verloren haben. Und dann noch das Gemeindejubiläum.
    Trauer in Nairobi sieht übrigens so aus: die Emotionen kommen so richtig raus, es wird laut geweint, man versucht gar nicht erst, sich zu beherrschen. Danach ist es aber auch relativ schnell wieder gut und es wird wieder gelacht. Auch wenn es hart klingt, der Tod gehört zum Leben dazu. Deshalb werden wir morgen auch unser 5jähriges feiern – wenn auch nicht ganz so ausgelassen.

    Endlich wieder da!

    Sie waren nicht mal zwei Wochen weg, und doch haben sie uns vorn und hinten gefehlt! Einmal im Jahr ziehen unsere 25 Gemeindepraktikanten für einen Missionseinsatz los, schlafen unter freiem Himmel, müssen Trinkwasser schleppen, sich selbst bekochen und durch Schlamm und Flüsse waten. Sie spüren am eigenen Leib wie es sich anfühlt, die gute Nachricht jenseits der bequemen Großstadt weiterzugeben.
    Für mich heißt das, von sechs Vollzeitlern sind im Gottesdienstbereich plötzlich nur noch zwei da! Das fühlt sich auch fast so an wie Trinkwasser schleppen!

    Hey, so gut, dass ihr wieder da seid, Sylvia, Beve, Chris und Ciiru!

    Und Spaß hattet ihr offensichtlich genug!

    …, Ciiru, Beve, Chris, Sylvia, .. , ..

    Mehr Bilder des Abenteuers gibt’s hier bei Flickr, der Blog “Malindimission” ist hier zu finden.

    Letzter privater Gottesdienst

    Ein bisschen Wehmut schwingt schon mit, wenn wir am kommenden Sonntag den letzten Gottesdienst nur für uns haben werden, das heißt nur für die, die auch wirklich im Zelt sitzen. Ab März überträgt dann einer der größten Fernsehsender Ostafrikas (Citizen TV) unseren 9.00 Uhr Gottesdienst live an etliche Millionen Haushalte über die Grenzen Kenias hinaus. Schluss mit “Privat-Gottesdiensten”.
    Das ist ein anderes Kaliber. Über Nacht wird jeder Akteur im Gottesdienst im ganzen Land bekannt: Prediger, Lobpreisteam, Moderatoren. Am Samstag Morgen im Jogginganzug mal schnell in den Supermarkt um die Ecke gehen? “Ich kenne dich doch irgendwoher. Was war das noch mal? Ach ja, letzten Sonntag der Mavuno-Gottesdienst auf Citizen – du hast da mitgesungen!” Autsch! Ob er / sie es will oder nicht: er / sie repräsentiert nicht nur Mavuno, sondern die Gemeinden / Kirchen insgesamt in der Öffentlichkeit.
    Damit diese plötzliche Popularität nicht zum Verhängnis wird, legen wir uns schon seit Wochen ins Zeug:
    • Schulung im Umgang mit Medien, Reportern, Interviews
    • Charakterschulung unserer Mitarbeiter – ein integrer Charakter und authentisches Christsein ist unumgänglich
    • Anhebung und Sicherstellung der Qualität unserer Gottesdienste – “Durchhänger” und “Mittelmäßigkeit” können wir uns nicht mehr erlauben
    • Probe-Gottesdienste Samstags
    • Präzision bei der Planung und Durchführung
    Gottesdienste im “privaten Rahmen” waren selbst bei 3000 Besuchern vergleichsweise ein Kinderspiel 😉
    Nächste Woche mehr davon…

    Mavuno & Toyota

    Was haben die Rückrufaktionen von Toyota (z.B. hier) mit Mavuno zu tun?

    Nun, unsere Chancen, das Gemeindegrundstück im vollen Umfang behalten zu können steigen wieder – nachdem sie zwischendurch gen null sanken.

    Wir beten ja auch wie die Weltmeister – nicht gegen Toyota, aber für das Grundstück, und Gott tut was:

    • Die Expansionspläne von Toyota sind auf Eis gelegt.
    • Zwischendurch wurde eine ganze Mitarbeiterriege der Stadtverwaltung in Nairobi, die der Nutzungsumwidmung des Bauabschnittes in Richtung Industrie zustimmen wollte, unter anderem wegen Korruptionsverdacht dem Amt enthoben.

    Ermutigt packen wir nun unsere eigenen Expansionspläne an:

    • Wir wollen nicht nur unser Grundstück behalten, sondern da brach liegende Bauland daneben gleich mit.

    Transform Kenya

    Das ist der Titel einer Initiative, die unser lieber Pastor Simon gerade ins Leben ruft. Zu diesem Zweck ist er zu unserem Bedauern aus der Gemeindearbeit in Mavuno ausgestiegen. Sein neues Arbeitsfeld stellt sich wie folgt dar:

    Prayer – Gebet
    Er wird durchs Land reisen und viele Gemeinden und Gemeindeleiter besuchen, denn er ist überzeugt, ohne Gebet und vor allem ohne das Gebet der geistlichen Leiter im Land wird Kenia 2012, wenn wieder die Parlamentswahlen anstehen, ein ähnliches Desaster drohen, was wir bereits 2007 erlebt haben. Er will die Christen schon jetzt auf ihre wichtige Rolle vorbereiten, nicht nur für ihr Land und Regierung zu beten, sondern auch gemeinsam zu beten und Angehörigen von verschiedenen Volksgruppen zu versöhnen.

    Man enough – Manns genug sein
    Was mit einer Predigtreihe begann, wird nun ausgeweitet auf einen 12 wöchigen Kurs für werdenen Männer. Die starke Resonanz dieser Predigtserie hat noch einmal verdeutlicht, wie sehr sich kenianische Männer nach einer gesunden Männlichkeit sehnen, die weder machohaft noch soft ist.
    Damit will er dem hohen Gewaltpotential besonders unter männlichen Jugendlichen etwas entgegensetzen (was auch ein Grund für die Morde und Gewalttaten nach der Wahlen 2007 gewesen ist).

    Training für angehende Politiker
    Simon kandidierte einst selbst für einen Sitz im Parlament, er weiß also wie es in der kenianischen Politik zu geht.
    Er hat sich zum Ziel gesetzt, Kandidaten so vorzubereiten, dass sie christliche Werte nicht nur wissen sondern in ihrem politischen Handeln umsetzten. Immer noch ist auch die kenianische Politik von Vetternwirtschaft und Korruption geprägt – und das will er dadurch ändern.

    Hey, Simon – und wann kommst du nach Deutschland?