Abenteuer Gebet

Der Neustart einer Gemeinde muss auch auf einer geistlichen Ebene erfolgen. Darum haben wir uns für eine bewusste Zäsur in der Gemeinderoutine entschieden: statt der “normalen” Gottesdienste am Sonntag führen wir die Gemeinde durch den Kurs “Abenteuer Gebet” den wir in Nairobi in der Mavuno Church kennengelernt haben. Das Motto: wenig (neue) Theorie, viel Praxis: Lebensveränderung, viel Beten, neue Routinen, Neues tun, fasten. Weil wir davon überzeugt sind, dass Gebet ein Schüssel für Erweckung ist, setzen wir hier den ersten Schwerpunkt und drücken das auch vor Gott aus: wir machen nicht einfach so weiter wie bisher; wir erwarten Großes, darum gehen wir neue Wege.

Gerade hatten wir Halbzeit in unserer Fastenwoche. Jede/r in der Gemeinde hat sich in dieser Woche drei aufeinanderfolgende Tage ausgesucht um zu fasten: für persönliche Anliegen, aber auch für Erweckung und Gemeindewachstum. Gebetsanliegen und Nöte gibt es sowohl in der Stadt als auch der Kirche zuhauf. Jeden Abend machen sich etwa 20 Leute auf, um diese gemeinsam vor Gott zu bringen. Wir merken dabei, dass Beten und Fasten verbindet. Jenseits unserer persönlichen Präferenzen machen wir uns eins vor Gott und treten vor ihm für Erweckung und Gemeindewachstum in den Riss.

Unser persönliches Highlight: sogar Leute, die noch gar nicht richtig zur Gemeinde gehören, und erst seit zwei, drei Wochen reinschnuppern, fasten mit – und kommen abends regelmäßig zum Beten.

Image: freedigitalphotos.net by Piyaphon

Transform Kenya

Das ist der Titel einer Initiative, die unser lieber Pastor Simon gerade ins Leben ruft. Zu diesem Zweck ist er zu unserem Bedauern aus der Gemeindearbeit in Mavuno ausgestiegen. Sein neues Arbeitsfeld stellt sich wie folgt dar:

Prayer – Gebet
Er wird durchs Land reisen und viele Gemeinden und Gemeindeleiter besuchen, denn er ist überzeugt, ohne Gebet und vor allem ohne das Gebet der geistlichen Leiter im Land wird Kenia 2012, wenn wieder die Parlamentswahlen anstehen, ein ähnliches Desaster drohen, was wir bereits 2007 erlebt haben. Er will die Christen schon jetzt auf ihre wichtige Rolle vorbereiten, nicht nur für ihr Land und Regierung zu beten, sondern auch gemeinsam zu beten und Angehörigen von verschiedenen Volksgruppen zu versöhnen.

Man enough – Manns genug sein
Was mit einer Predigtreihe begann, wird nun ausgeweitet auf einen 12 wöchigen Kurs für werdenen Männer. Die starke Resonanz dieser Predigtserie hat noch einmal verdeutlicht, wie sehr sich kenianische Männer nach einer gesunden Männlichkeit sehnen, die weder machohaft noch soft ist.
Damit will er dem hohen Gewaltpotential besonders unter männlichen Jugendlichen etwas entgegensetzen (was auch ein Grund für die Morde und Gewalttaten nach der Wahlen 2007 gewesen ist).

Training für angehende Politiker
Simon kandidierte einst selbst für einen Sitz im Parlament, er weiß also wie es in der kenianischen Politik zu geht.
Er hat sich zum Ziel gesetzt, Kandidaten so vorzubereiten, dass sie christliche Werte nicht nur wissen sondern in ihrem politischen Handeln umsetzten. Immer noch ist auch die kenianische Politik von Vetternwirtschaft und Korruption geprägt – und das will er dadurch ändern.

Hey, Simon – und wann kommst du nach Deutschland?

Beten lernen

Der eine oder andere fragt sich bestimmt schon, ob wir untergetaucht sind. Nein, wir sind noch in Leipzig – und beten! Wir haben spontan die erste deutsche Gebetsschule ins Leben gerufen, ein Pilotprojekt mit über 40 “Versuchsteilnehmern”. Die Idee entstand durch viele Gespräche, in denen wir von Mavunos Gebetschule und unseren eigenen Erfahrungen berichteten. Das Interesse in Deutschland ist enorm und so haben wir ein paar Wochen an unseren Heimataufenthalt ran gehängt und führen einen sechswöchigen Kurs durch, wo es nur ums Gebet geht, naja und auch ums Fasten.

Ein paar Meinungen von unseren Teilnehmern:
“Endlich wieder mal eine Gemeindeverantstaltung in der Woche, auf die ich mich freue!”
“Als ich 15 war, hatte ich eine große Sehnsucht, Gott reden zu hören. Diese Sehnsucht ist jetzt wieder aufgebrochen.”

Wir sind selbst so begeistert von dem, was Gott schon in den erste Wochen getan hat und wie motiviert die Teilnehmer sind, dass wir fast alles um uns herum vegessen – sogar das Blog schreiben.