Wenn eine Gemeinde fastet und betet…

… dann kann sie was erleben. Vergangene Woche haben wir als Gemeinde vier Tage lang uns Zeit zum Beten und Fasten genommen. Am Dienstag-, Mittwoch-, Donnerstag- und Freitagmorgen trafen wir uns schon 7.00 Uhr morgens (!) in unserer Kapelle zum Gebet, für Berliner eine absolute Unzeit. Neben dem reduzierten Schlaf gab es auch noch weniger oder gar nichts zu essen, zumindest wer sich für das Fasten entschied. Diese Tage waren also besonders herausfordernd.

Für uns persönlich war es noch doppelt anstrengend, denn Daniel leitete nicht nur die Morgenandachten in der Kapelle, sondern hatte ausnahmsweise an jeden dieser Tage noch wichtige und lange Abendmeetings. Außerdem ist ein großer Teil des amerikanischen Teams diese Woche angekommen – die Alltagsroutine, war also endgültig ausgesetzt. Wir rechneten damit, am Wochenende so richtig erschöpft zu sein.

Gott überraschte uns jedoch – nicht nur einmal.
1. Der erwartete Erschöpfungszustand trat nicht am Samstag oder Sonntagmorgen ein.
2. Wir haben in der Woche mehr fertig bekommen als erhofft, die Arbeit auf dem Schreibtisch reduzierte sich auf wundersame Weise.
3. Und das ist der absolute Höhepunkt: Wir hatten die höchste Gottesdienstbesucherzahl, seit wir sie zählen und einen Gottesdienst, der rund um gelungen war. Ein Lobpreis, der ins Herz ging, eine Moderation, die humorvoll und gleichzeitig tiefgründig war und eine Predigt, die noch lange in uns nachklingt.

Wir haben ein wenig verzichtet und sind reich beschenkt worden. Danke, Gott.

Abenteuer Gebet

Der Neustart einer Gemeinde muss auch auf einer geistlichen Ebene erfolgen. Darum haben wir uns für eine bewusste Zäsur in der Gemeinderoutine entschieden: statt der “normalen” Gottesdienste am Sonntag führen wir die Gemeinde durch den Kurs “Abenteuer Gebet” den wir in Nairobi in der Mavuno Church kennengelernt haben. Das Motto: wenig (neue) Theorie, viel Praxis: Lebensveränderung, viel Beten, neue Routinen, Neues tun, fasten. Weil wir davon überzeugt sind, dass Gebet ein Schüssel für Erweckung ist, setzen wir hier den ersten Schwerpunkt und drücken das auch vor Gott aus: wir machen nicht einfach so weiter wie bisher; wir erwarten Großes, darum gehen wir neue Wege.

Gerade hatten wir Halbzeit in unserer Fastenwoche. Jede/r in der Gemeinde hat sich in dieser Woche drei aufeinanderfolgende Tage ausgesucht um zu fasten: für persönliche Anliegen, aber auch für Erweckung und Gemeindewachstum. Gebetsanliegen und Nöte gibt es sowohl in der Stadt als auch der Kirche zuhauf. Jeden Abend machen sich etwa 20 Leute auf, um diese gemeinsam vor Gott zu bringen. Wir merken dabei, dass Beten und Fasten verbindet. Jenseits unserer persönlichen Präferenzen machen wir uns eins vor Gott und treten vor ihm für Erweckung und Gemeindewachstum in den Riss.

Unser persönliches Highlight: sogar Leute, die noch gar nicht richtig zur Gemeinde gehören, und erst seit zwei, drei Wochen reinschnuppern, fasten mit – und kommen abends regelmäßig zum Beten.

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